Junge Deutsche auf dem Territorium Jugoslawiens und ihre Karrieren in der NS-Zeit

Der Beitrag widmet sich dem politischen Leben der Jugoslawiendeutschen und ihrer führenden Akteure in der Phase des Nationalsozialismus. Nach einem kurzen Überblick über die Entwicklung nach 1918 stellt der Autor die inneren Machtkämpfe zwischen den Konservationen und den radikalen „Erneuerern“ sowie die letztliche Durchsetzung des nationalsozialistischen Lagers dar. In einem weiteren Schritt wird das Wirken der NS-Akteure im südslawischen Raum bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs schlaglichtartig behandelt. Darüber hinaus werden die personellen Kontinuitäten nach 1945 und die damit verbundene Beeinflussung der von Vertriebenen gegründeten Institutionen in der BRD und der von ihnen mitgeprägte, einschlägige Nachkriegsdiskurs thematisiert. Dass eine seriöse Aufarbeitung der Ereignisse ab 1933 unter solchen Umständen kaum möglich war, belegen auch die exemplarischen Biografien führender Akteure der Jugoslawiendeutschen im zweiten Teil der Studie.