Editorial

Die Halbjahresschrift geht in ihren 35. Jahrgang. Gegründet 1989, als der Eiserne Vorhang fiel, hat sie sich von Beginn an der historischen Aufarbeitung für Südost- und Ostmitteleuropa verschrieben. Es handelt sich um Räume und Gesellschaften, in denen die sich überlagernden Auswirkungen sowohl rechter als auch linker Ideologien sichtbar wurden.

Die vielen Jahrzehnte der Autoritarismen, partikulare Interessenslagen der „Akteure“ und die Verwerfungen von Deportationen, Flucht, Vertreibungen und Aussiedlungen (keineswegs nur bei den Deutschen im östlichen Europa) führten zu einem Aufholbedarf hinsichtlich der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Nationalismus, Nationalsozialismus und Realsozialismus.

Den Anfängen jenes „verspätet“ nach dem Ersten Weltkrieg beginnenden, aber offenbar „überlangen“ Jahrhunderts, das bis dato nicht enden will, widmet sich der von Dr. Enikő Dácz verantwortete Themenschwerpunkt „Local Societies in Southeastern Europe in Transition from Empires to Nation States after WWI. Case Studies“ in diesem Heft. Dass die Beiträge dieses Special Issue durchwegs auf Englisch erscheinen, ist in der Geschichte der HJS ein Novum.

Dr. Florian Kührer-Wielach 
Herausgeber 

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